Die Eggentaler Schlucht
Die Eggentaler Schlucht verbindet die Dörfer Gummer, Welschnofen, Eggen, Rauth und Deutschnofen mit Bozen und dem Eisacktal.
Das Eggental ist Teil der großen Dolomitenstraße. Von Bozen kommend erreicht man über das Eggental den Karerpass und die Sellarunde, sowie den Nigerpass mit Tiers und den Lavazépass der ins Fleimstal (Manghenpass) führt
Es war einmal eine wildromantische Schlucht…
Leider kann man heute die alte Eggentaler Schlucht nur mehr teilweise durchfahren. Dort wo die Schlucht am spektakulärsten war, umfährt man sie heute durch lange Tunnels und Galerien.
Jetzt kommt man sicher und schnell durchs Eggental, was wohl auch nicht zu verachten ist. Oft kam es durch Steinschlag zu schweren Unfällen.
Weniger Glück hatte vor vielen Jahren ein BMW-Fahrer, dem ein großer Stein den Zylinder seiner Boxermaschine abgeschlagen hatte. Der Fahrer blieb zum Glück unverletzt. Auch der Autofahrer, dem ein ca. ein Kubikmeter großer Felsbrocken genau vor die Stoßstange fiel, hatte keine Chance mehr auszuweichen und fuhr sein Auto zu Schrott. Viele kleine Unfälle mit herabstürzenden Steinen und Straßensperrungen besonders im Winter und nach starken Regenfällen haben die Gemeindevertreter dazu bewogen die Tunnels zu bauen. Der Geologe Dr. Alfred Psenner aus Steinegg sprach, nach einer Inspektion der Schlucht:“ Ein Wunder dass bisher hoch nichts schlimmes passiert ist“.
Zur Geschichte:
Wildromantisch zeigt sich die Schlucht, die von Bozen in das Dolomitengebiet führt. Mitte des letzten Jahrhunderts, nachdem die Eisenbahnstrecke Verona - Bozen eröffnet war, wurde Ing. Schweigkofler mit dem Bau einer Straße in das Eggental beauftragt. Bis dahin konnte man nur über Kardaun, Karneid und Gummer nach Welschnofen fahren.
1860 wurde die Strasse durch die Eggentaler Schlucht in nur 8 Monaten gebaut. Für die Bevölkerung in Welschnofen war es ein Grund zu feiern, denn für die Dorfgemeinschaften Welschnofen und Eggen brach eine neue Zeit an. Längs der neuen Straße wurden Gasthöfe und Beherbergungsbetriebe eröffnet, Holzhandel und Tourismus erlebte in diesen Jahren seinen Aufschwung.
Seit 2009 wird die alte Eggentaler Schlucht durch zwei neue Tunnels umfahren. Nur noch ein kurzes Stück durchfährt man die Schlucht.
Die Eggentaler Straße ist heute noch die kürzeste Zufahrt von Bozen zu den westlichen Dolomiten und gehört zur „große Dolomitenstraße“.
Das zumeist rötliche, sehr feste und nur schwer verwitternde Porhyrgestein ist das Fundament, auf dem sich im Laufe der Millionen Jahre die Dolomiten aufgebauten haben. Charakteristisch für den Eggentaler Porphyr ist die graubraune bis rotbraune Gesteinsfarbe.