Nachhaltigkeit im Biohotel Steineggerhof
Was wir für unsere Natur tun
Wir sind klimapositiv
Vermeiden, reduzieren, kompensieren – diese drei Worte sind entscheidend, wenn es um den CO2-Ausgleich geht: Vermeide, was zu vermeiden geht. Reduziere, was nicht zu vermeiden geht. Kompensiere, was nicht zu reduzieren geht.
2019 wurden wir zum ersten klimapositiven Hotel in Südtirol. Das heißt, dass wir nicht nur die von uns produzierten 48 Tonnen CO2 durch ein Klimaschutzprojekt ausgeglichen haben, sondern die doppelte Menge (96 Tonnen CO2). 2021 wurden wir erneut zu einem klimapositiven Hotel
und haben 62 Tonnen CO2 kompensiert, 31 Tonnen davon wurden von unserem
Betrieb produziert.
Unseren CO2-Ausstoß von 2017 (7,30 kg pro Übernachtung) konnten wir bereits 2018 auf 4,43 kg reduzieren. 2020 lag der CO2-Ausstoß bei 3,36 kg pro Übernachtung. Ein konventionelles Hotel misst im Vergleich einen Ausstoß ungefähr 40 kg pro Übernachtung.
Durch diversen gezielten Maßnahmen versuchen wir, unseren CO2-Aussstoß laufen zu verringern und somit unseren Beitrag zu leisten.
Gemeinwohl-Ökonomie – Wirtschaften zum Wohle aller
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine Wirtschaftsform, die die Umwelt und das Wohl der Menschen bei allen wirtschaftlichen Unternehmungen mitberücksichtigt. In die Bilanz fließen soziale und ökologische Aspekte wie zum Beispiel Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung ein. Nicht Gewinnmaximierung, sondern soziale Gerechtigkeit und Ökologie stehen im Vordergrund.
Die Gemeinwohl-Bilanz ist das Hauptinstrument der Gemeinwohl-Ökonomie. Sie erlaubt es, die Qualität der Anwendung der 5 Werte zu bewerten grundlegend für die Beziehung einer Organisation zu all ihren Interessengruppen. An unserem GWÖ-Bericht hat Sonja 2021-22 in Peer-Evaluation mit drei weiteren BIO HOTELS unter der Anleitung von GWÖ-Berater Armin Schmelzle erstellt. Unseren Kurzbericht werden wir bald auf unserer Webseite hochladen und so mit euch teilen.
Küche: back to the roots, plant power, cook the mountains & from nose to tail
Fertigprodukte, Knorr und Co. haben bei uns Kochtopfverbot! Täglich frisch gepflückt sorgen Kräuter aus unserem Permakultur-Garten für Geschmack und feine Aromen. Wir verarbeiten gesunde und frische Lebensmittel, die frei von chemischen Pestiziden und zu 100 % biologisch sind. Außerdem achten wir darauf, dass so viele Zutaten wie möglich aus Südtirol kommen: exotische Zutaten und Flugware wie Ananas, Avocado oder Cashewnüsse findet ihr bei uns nicht. Geschmackintensives Gemüse aus unserem Garten oder von Bio-Bauern aus Südtirol spielt die Hauptrolle beim Abendmenü: ihr werdet erstaunt sein, was Gemüse so drauf hat. 85 % unserer Gerichte sind rein pflanzlich: kein Verzicht, sondern purer Genuss. Fleisch gibt es nur alternativ bei der Hauptspeise. Und weil es nicht immer nur das Filet oder Entrecôte sein muss, werden Tiere bei uns im Ganzen gekauft, selbst zerlegt und komplett verwertet: so wird Lebensmittelverschwendung vermieden. Einmal wöchentlich veranstalten wir einen „Veggie Day“ und kochen abends ein rein veganes Menü.
Regionalität
65 % vom Obst und Gemüse beziehen wir aus Südtirol und wird frisch vom Biokistl zu uns geliefert. Der Rest stammt vorwiegend aus Italien und ein kleiner Teil aus Bayern. 95 % unserer Bioweine sind von Südtiroler Winzern, die anderern Weine sind von italienischen Partnerbetrieben der Biohotels. Von den Destillaten stammen 90 % aus Südtirol, die meisten davon sind von der Gutsbrennerei Walcher (Ausnahme: Whisky und „Mondino“). Kalbfleisch und Truthahn bekommen wir vom Biohof Oberwerkstatt in Eggen und Hühnerfleisch vom Öbersthof in Feldthurns. 80 % der Eier sind ebenso aus Südtirol (Rest aus Italien) und 70 % der Milchprodukte auch (Rest aus Deutschland).
Wir würden liebend gerne mehr Produkte regional einkaufen, leider ist die Bio-Auswahl bei bestimmten Produkten in Südtirol noch sehr schwach. Einfache Schnittkäse-Sorten, Dauermilch, pflanzliche Milchprodukte oder Tafelweine in Literflaschen gibt es zum Beispiel (noch) nicht. Im Frühjahr müssen wir meist vermehrt auf Obst und Gemüse aus Italien oder Bayern zurückgreifen, da in Südtirol zu der Jahreszeit einfach noch zu wenig Auswahl zur Verfügung steht. Wir bleiben gespannt und hoffen, dass in Zukunft noch mehr regionale Bioprodukte angeboten, produziert und/oder angebaut werden!
Bar: regional und natürlich
Seit 2018 gibt es an der Bar ausschließlich Getränke ohne Farb- und Konservierungsstoffe und ohne künstlichen Zusatzstoffen. So wird die „Black Cola“ von NOW zum Beispiel aus Guarana-Früchten hergestellt. Viele Säfte werden von Oma Marianna und dem Küchenteam selbst gemacht, und die Spirituosen stammen zu 90 % aus Südtirol (Ausnahme: Whisky und „Mondino“). Die Weine kommen Großteiles aus Südtirol, wenige sind von italienischen Partnerbetrieben der Biohotels. Das Bio-Bier von Lammsbräu stammt aus Neumarkt, Deutschland, ab Mai gibt es erfischenes Helles aus Südtirol von AH-Bräu. Leckere Tonics und andere Softgetränke gibt es von Limestone aus Lana, Südtirol.
Trinkwasser
Vor einigen Jahren haben wir Mineral- und Naturwasserflaschen von der Bestellliste gestrichen und haben anstatt dessen eine Wasserfilteranlage und wiederverwendbare Wasserflaschen gekauft. Bestes Bergwasser vom Rosengarten wird gefiltert, biologisch gereinigt und damit von sämtlichen Trockenrückständen befreit. So vermeiden wir lange Transportwege und unnötigen Müll.
Tschüss Plastikflasche: für euren Aufenthalt bei uns braucht ihr nur eine wiederverwendbare Wasserflasche mitnehmen! Das Wasser vom Hahn in Südtirol ist von bester Qualität und kann ohne Bedenken getrunken werden. Vor einer Wanderung oder Biketour könnt ihr die Flaschen kostenlos bei uns auffüllen.
Heizen und living wall
Wir heizen mit Pellets aus Südtirol: der Pelletshersteller Federer verarbeitet ausschließlich naturbelassenes Restholz von Nadelbäumen aus heimischen Wäldern weiter. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen (wie Öl und Gas, die als die Hauptursache für den Treibhauseffekt gelten) wird bei der Verbrennung von Pellets nur so viel CO² abgegeben, wie der Baum auch vorher aufgenommen hat. Somit ist das Heizen mit Pellets CO² neutral und natürlich.
2021 haben wir zum Test eine green wall bzw. eine living wall mit vielen verschiedenen Pflanzen gebaut. Sollte sie den Test bestehen, und gut durch den Winter kommen, werden wir noch mehr der Hausmauer begrünen. Somit haben wir eine natürliche Klimaanlage und gleichzeitig eine Isolierung: an der Fassade vermindert sie durch Beschattung und Verdunstung das Aufheizen der Mauer im Sommer und wirkt auch im Winter isolierend. Living walls wirken als natürliche Luftreinigungsanlage, reduzieren die
Schadstoffbelastung, binden Staub und wandeln CO² in Sauerstoff um. Ein großer Pluspunkt ist, dass Insekten neuer Lebensraum geboten wird.
Schwimmbad
Eine moderne Chlorozonanlage, bei der aus Salz Chlor hergestellt wird, sorgt in unserem Schwimmbad für hygienisch sauberes Wasser. Zur Desinfektion des Wassers werden nur Wirkstoffe verwendet, die auch in der Trinkwasserverordnung zugelassen sind: das Wasser ist somit besonders Haut- und augenfreundlich und hat keinen lästigen Chlorgeruch. Unsere Anlage hat einen sehr niedrigen Energiebedarf und arbeitet mit bis zu 75 % weniger Chemie.
Kosmetik
In den Zimmern findet ihr die Pflegeprodukte von miila mi, der Bio-Kosmetik-Linie der Biohotels. Miila mi verwöhnt eure Haut mit wertvollen, biologischen Inhaltsstoffen. Natürlich, vegan und tierversuchsfrei werden alle Produkte mit größter Sorgfalt und nach höchsten Qualitätsstandards in Österreich hergestellt. Kontrolliert wird die Kosmetiklinie von Austria Bio. Die Verpackung der Pflegeprodukte ist recyclebar und aus gepressten Zuckerrohrresten. Es gibt auch ein praktisches Nachfüllsystem, wodurch Müll eingespart wird.
Putzmittel & Wäscherei
Wasch- und Putzmittel kaufen wir beim Südtiroler Unternehmen HYGAN, mit dem wir bereits seit vielen Jahren zusammenarbeiten. In ihrer ECO-Linie finden wir alles, was wir für saubere Räume brauchen. Zertifiziert sind die Produkte mit dem EU-Ecolabel: das EU-Ecolabel legt für Reinigungsmittel strenge Grenzen fest, welche die Produkte in Bezug auf Gewässerbelastung, Dosierung, Abbaubarkeit der Rohstoffe, u. v. m. einhalten müssen.
In unserer hauseigenen Wäscherei wird die gesamte Wäsche gewaschen und gebügelt, die im Haus anfällt. Somit wird unnötiges Plastik vermieden (die meisten Wäschereien schweißen saubere Waren leider immer wieder in Plastik ein) und Lieferwege gespart.
Müllvermeidung
Im gesamten Haus wird vor allem Plastik vermieden und Müll sorgfältig getrennt. So verwenden wir zum Beispiel nur in seltenen Fällen Klarsichtfolie und verwenden stattdessen Gastronorm-Bleche oder Teller zum Abdecken von Frühstücksplatten und Schüsseln. Trockene Produkte wie zum Beispiel Haselnüsse, Mehl, Zucker, Haferflocken, Rosinen usw. kaufen wir immer in Großpackungen zu 25 kg. Gerichte, die beim Abendmenü übrig bleiben werden in Gastronorm-Behälter ausbewahrt und am nächsten Tag beim gemeinsamen Mittagessen mit den Mitarbeitern gegessen. Sollte immer noch etwas übrig sein, dann nehmen unsere Mitarbeiter die Speisen mit nach Hause.
Leere Kaffeesäcke, Plastikdeckel von Milchkartonen, Korken und Klopapierrollen nimmt meist Servicemitarbeiterin Erika mit nach Hause um mit Kindern etwas daraus zu basteln.
Strom aus grüner Wasserkraft, Photovoltaik- und Solaranlage
Wir beziehen Strom aus erneuerbaren Energien: unser lokaler Stromanbieter Alperia versorgt uns mit 100 % grünem Strom aus Wasserkraft. Über 40 % des Storms produzieren wir mit unserer Photovoltaikanlage selbst und für warmes Wasser sorgt seit 1995 unsere thermische Solaranlage.
Elektromobilität
Für Gäste, die elektrisch anreisen haben wir eine Ladestation auf dem Parkplatz, um das Auto aufzuladen. Wir empfehlen unseren Gästen, ihr Auto wenn möglich tagsüber bei schönem Wetter aufzuladen: unsere Photovoltaikanlage versorgt uns mit Strom von der Sonne!
In unserem hauseigenen Verleih haben wir Ghost-eBikes, die sich unsere Gäste ausleihen können. Zugreisende können die eBikes an einem Tag kostenlos ausleihen.
Autofreier & entspannter Urlaub
Tschüss! zu langen Wartezeiten und Staus und Hallo! zu sorglosen und stressfreien An- und Abreisen: mit dem Zug kommt ihr problemlos nach Bozen, wo wir euch gerne mit unserem Elektroauto Zoe abholen. Die Busverbindungen im Eggental wurden in den letzten Jahren sehr verbessert und ausgebaut, sodass ihr ohne Auto problemlos von A nach B kommt. Bei der Anreise erhalten alle Gäste einen „Guest Pass Eggental“, mit dem alle Wanderbusse, sowie die öffentlichen Verkehrsmittel des Südtiroler Verkehrsverbundes kostenlos genutzt werden können.
Zimmer
Im Jahr 1995 haben Kurt und Sepp die Zimmer neu eingerichtet und alle neuen Möbel aus Vollholz gemacht. Die Möbelstücke schauen auch heute noch wie neu aus und wir werden sie sicherlich noch viele Jahre lang behalten. 2019 hat Kurt in ein paar Zimmern Holzboden verlegt, ohne diesen zu verkleben. Somit könnten wir das Holz nochmal verwenden und schließen den Kreislauf. In den kommenden Jahren werden wir noch mehr alte Teppichboden-Zimmer mit Holzboden verlegen – ohne zu verkleben und ganz naturbelassen!