Mit dem Motorrad die schmalen Nebenstraßen Südtirols erkunden
Autor und Fotos: Kurt Resch www.motorradtouren.it
Motorradtouren für Südtirol, Dolomiten, Trentino oder Gardasee gibt es unzählige. Aber alle, die gerne auf wenig befahrenen Straßen unterwegs sind, kommen an Insidertipps nicht vorbei. Eine solche Motorradtour startet direkt an unserem Hotel Steineggerhof: die "Motorradtour rund um Bozen".
Das Bergdörfchen Steinegg liegt auf 830m zwischen dem Eggental und Tiersertal. Nicht weit ist es bis Bozen, der Südtiroler Landeshauptstadt. Ruhig ist es hier, denn die meisten Autos und Motorräder fahren durch das Eggental in die Dolomiten und das ist auch gut so!
Los geht’s: Vom Hotel Steineggerhof fahren wir ca. 4,5 km bergauf bis zum Sportplatz, biegen dann rechts ab und fahren über Karneid bis Kardaun. Diese fast einspurige Straße schlängelt sich den Berg hinunter, immer wieder öffnet sich der dichte Wald und gibt Blicke auf den Bozner Talkessel frei.
In Kardaun fahren wir links in Richtung Bozen, am ersten Kreisverkehr biegen wir links ab und fahren auf dem schmalen Sträßchen hinauf nach Kohlern. Ab Kohlern weist die Straße leider mehrere Straßenschäden auf. Bei der ersten Gabelung biegen wir rechts in Richtung "Seit/Bozen" ab. Die Straße bleibt schmal und kurvig, an einigen Stellen muss man einfach stehen lassen - um die Sicht ins Etschtal zu genießen.
Ganz unten im Tal angelangt, biegt man im Ort Steinmannwald links in Richtung Leifers ab, dann rechts in Richtung Laimburg. Bei der "Leimburg" biegt man rechts ab und fährt über einen kleinen Pass, der von den Einheimischen "Kojotenpass" genannt wird.
Etwas unterhalb des Passes hat man einen einzigartigen herrlichen Blick auf den Kalterer See, später verdecken Weinreben die Sicht zum See.
An der Weinstraße biegen wir rechts ab und fahren durch Kaltern und St. Michael bis zur Kreuzung Pillhof. Dort biegen wir links in Richtung Andrian ab. Kurz vor Andrian zweigen wir in Richtung Terlan ab und fahren nach dem Hochseilgarten "Hetz" (Restaurant Gaudi) rechts nach Mölten hinauf.
Die breite Straße mit den langgezogenen Kurven lädt zum Cruisen ein. Über Flaas erreichen wir den Ort Jenesien (besonders schön im Spätherbst) mit einem ganz tollen Ausblick auf den Bozner Talkessel bis zu den Dolomiten.
Wir fahren in Tal zurück nach Bozen erreicht haben, biegen wir links ab und fahren ins Sarntal. Zu Beginn führt die verwinkelte Straße durch die alten Tunnels, später wird die Straße geradliniger und breiter. Am Kreisverkehr verlassen wir die Hauptstraße wieder und biegen rechts ab und fahren hinauf nach Wangen. Eine Kurve jagt die nächste und sechs Serpentinen später sind wir auf dem Rittner Hochplateau.
In Klobenstein biegen wir am Sportzentrum „Ritten Arena“ rechts ab, nach ca. 2 km dann rechts nach Siffian. Die einspurige Straße fahren wir hinunter bis zum Biobauern "Rielinger" Hof. Etwas oberhalb des Hofes liegt ein Parkplatz, dort kann man sein Motorrad abstellen.
Sehr zu empfehlen ist die Brotzeit mit hauseigenem Speck, selbstgemachtem Käse, Brot, Kräuterquark, Pellkartoffeln, Presssack (Sülze), Butter und Fruchtsäfte. Der Biobauer Heinl ist zudem ein geselliger Typ und hat immer einen guten Spruch parat. Sohn Matthias ist ein exzellenter Kellermeister, einige Bioweine haben wir bei uns im Sortiment.
Nach der Stärkung fahren wir zurück nach Klobenstein, dann rechts auf der schmalen Höhenstraße nach Barbian, weiter bis nach Villanders und hinunter nach Klausen.
Auf der Brennerstraße fahren wir in Richtung Norden und zweigen bald rechts in Richtung Gufidaun ab.
Das schmale Sträßchen schlängelt sich über viele Spitzkehren bergwärts. Immer wieder gibt der dichte Wald Blicke bis hinunter ins Tal frei. Von Lajen fahren wir nach St. Ulrich im Grödnertal und von dort über den Panider Sattel weiter bis nach Kastelruth (übrigens Heimatort der bekannten "Kastelruther Spatzen". Kurz nach dem Ortsende am Kreisverkehr zur Seiseralm fahren wir rechts bergab in Richtung Waidbruck im Eisacktal, biegen aber vorher links nach St. Oswald ab. Die ersten Spitzkehren sind wirklich sehr eng, die Straße bleibt schmal. Norbert Rier, der Chef der Kastelruther Spatzen, hat in St. Oswald einen kleinen Hof und seine Pferdezucht.
Bald erreichen wir die Straße nach Völs wo wir beim Kreisverkehr links abbiegen. Auch hier fahren wir wieder auf einer schmalen Straße durch die Dörfer Ums und Prösels. Sobald wir die Tierser Strasse erreichen, fahren wir hinunter nach Blumau und dann die 15 Serpentinen wieder hinauf nach Steinegg.
Etwas über 200 Kilometer haben wir jetzt hinter uns. Durch die vielen schmalen Straßen und den vielen Serpentinen fühlt es sich aber an als wären es fast 300 km gewesen!
Viel Vergnügen!